St. Gallen: Kantonsrat sucht Lösungen für PFAS-Problem
Die Belastung des Grundwassers mit Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) ist ein wachsendes Problem in der Schweiz und auch im Kanton St. Gallen. Der Kantonsrat hat sich nun mit diesem Thema auseinandergesetzt und verschiedene Lösungsansätze diskutiert.
Hintergrund: PFAS im Grundwasser
PFAS sind eine Gruppe von Chemikalien, die aufgrund ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften in vielen Produkten wie Feuerlöschschaum, Lebensmittelverpackungen und Textilien eingesetzt werden. Allerdings können sie sich im Laufe der Zeit im Grundwasser anreichern und so die menschliche Gesundheit und die Umwelt gefährden.
Im Kanton St. Gallen wurden in den letzten Jahren vermehrt erhöhte PFAS-Werte im Grundwasser festgestellt. Diese Belastung ist vor allem auf die Nutzung von Feuerlöschschaum in der Vergangenheit zurückzuführen. Aber auch andere Quellen wie Industrie- und Gewerbebetriebe spielen eine Rolle.
Der Kantonsrat diskutiert Lösungsansätze
Der Kantonsrat hat sich in seiner Sitzung vom 21. November 2023 intensiv mit dem PFAS-Problem auseinandergesetzt. Dabei wurden verschiedene Lösungsansätze diskutiert:
- Verbesserung der Wasseraufbereitung: Die bestehende Wasseraufbereitung kann in manchen Fällen nicht alle PFAS-Verbindungen entfernen. Der Kantonsrat fordert daher eine verbesserte Wasseraufbereitung, um die Belastung des Trinkwassers zu minimieren.
- Verhinderung von Neuverschmutzung: Der Einsatz von PFAS-haltigen Produkten soll möglichst reduziert werden. Der Kantonsrat setzt sich dafür ein, dass die Nutzung dieser Chemikalien stärker reguliert wird.
- Sanierung von Altlasten: In betroffenen Gebieten müssen die bestehenden Altlasten saniert werden, um das Grundwasser zu schützen. Der Kantonsrat fordert den Kanton auf, die nötigen Mittel für die Sanierung bereitzustellen.
- Forschung und Entwicklung: Der Kantonsrat setzt sich für eine stärkere Forschung und Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Alternativen zu PFAS-haltigen Produkten ein.
Die Diskussion im Kantonsrat hat gezeigt, dass das PFAS-Problem ernst genommen wird. Es besteht Einigkeit darüber, dass der Kanton aktiv Massnahmen ergreifen muss, um die Belastung des Grundwassers zu reduzieren.
Herausforderungen und Handlungsbedarf
Die Bekämpfung des PFAS-Problems ist jedoch eine komplexe Aufgabe. Es gibt eine Reihe von Herausforderungen:
- Kostenaufwand: Die Sanierung von Altlasten und die Verbesserung der Wasseraufbereitung sind kostspielig.
- Langfristige Folgen: Die gesundheitlichen Auswirkungen von PFAS sind noch nicht vollständig geklärt. Die langfristigen Folgen einer Belastung mit PFAS müssen weiter untersucht werden.
- Internationaler Austausch: Die Produktion und Nutzung von PFAS erfolgt international. Die Bekämpfung des Problems erfordert daher einen internationalen Austausch und eine gemeinsame Vorgehensweise.
Der Kantonsrat fordert den Kanton auf, schnellstmöglich konkrete Massnahmen zu ergreifen, um das PFAS-Problem zu lösen. Die Ergebnisse der Diskussion im Kantonsrat bilden eine wichtige Grundlage für die weitere Bearbeitung dieses wichtigen Themas.
