PFAS-Werte zu hoch: Wer haftet beim Verkaufsverbot?
Die Belastung mit Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) in Lebensmitteln und Umwelt ist ein wachsendes Problem. Immer mehr Lebensmittel werden mit PFAS belastet, die als wahrscheinlich krebserregend gelten. In einigen Fällen sind die PFAS-Werte in Lebensmitteln so hoch, dass ein Verkaufsverbot erlassen werden muss. Doch wer haftet für diese Verunreinigungen?
Wie gelangen PFAS in die Lebensmittel?
PFAS werden in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, darunter:
- Verpackungsmaterialien: PFAS werden oft in Lebensmittelverpackungen verwendet, um diese wasserabweisend und fettbeständig zu machen.
- Kochgeschirr: Beschichtungen in Töpfen und Pfannen können PFAS enthalten.
- Lebensmittel selbst: PFAS werden auch direkt in Lebensmitteln verwendet, zum Beispiel als Emulgator oder als Beschichtungsmittel für Obst und Gemüse.
Wie gelangen die PFAS dann in unsere Lebensmittel? Durch den Kontakt mit Verpackungsmaterialien, Kochgeschirr oder die direkte Verwendung in Lebensmitteln können die PFAS in die Lebensmittelkette gelangen. PFAS sind sehr stabil und zerfallen nicht leicht in der Umwelt. Sie reichern sich im Laufe der Zeit in der Umwelt und im menschlichen Körper an.
Verkaufsverbot: Wer haftet?
Die Frage der Haftung ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Art der Verunreinigung: Handelt es sich um eine direkte Verunreinigung durch die Verwendung von PFAS in der Lebensmittelproduktion oder um eine indirekte Verunreinigung durch Umweltbelastung?
- Hersteller der Lebensmittel: Ist der Hersteller für die Verwendung von PFAS-haltigen Verpackungsmaterialien oder anderen Zutaten verantwortlich?
- Lieferanten der Zutaten: Wurden die Zutaten von Lieferanten mit PFAS-Belastung bezogen?
- Kontrolle der Lebensmittelkette: Hatte der Hersteller ausreichende Kontrolle über die Herstellungsprozesse und die Qualität seiner Produkte?
Es ist wichtig zu beachten, dass die Beweislast im Regelfall beim Geschädigten liegt. Das bedeutet, dass der Geschädigte nachweisen muss, dass die PFAS-Belastung in den Lebensmitteln durch ein bestimmtes Unternehmen verursacht wurde.
In einigen Fällen könnten folgende Personen oder Institutionen haftbar gemacht werden:
- Hersteller von Lebensmitteln: Wenn sie wissentlich oder fahrlässig PFAS-haltige Zutaten oder Verpackungsmaterialien verwenden.
- Lieferanten von Zutaten: Wenn sie Lebensmittelzutaten mit PFAS-Belastung liefern.
- Hersteller von Verpackungsmaterialien: Wenn sie Verpackungsmaterialien mit PFAS-Belastung herstellen.
- Unternehmen, die PFAS produzieren oder verwenden: Wenn sie durch ihr Handeln oder Unterlassen die Belastung der Umwelt mit PFAS verschlimmern.
Die genaue Regulierung und Haftung im Falle einer PFAS-Belastung ist in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. Es ist ratsam, sich mit einem Anwalt zu beraten, wenn Sie von einer PFAS-Belastung betroffen sind.
Schutz vor PFAS: Was kann man tun?
- Informieren: Informieren Sie sich über PFAS und die möglichen Risiken.
- Produkte wählen: Achten Sie beim Einkauf auf Lebensmittel und Produkte, die keine PFAS enthalten.
- Verpackung überprüfen: Verwenden Sie Lebensmittelverpackungen mit einem Hinweis auf PFAS-Freiheit.
- Alternativen nutzen: Suchen Sie nach Alternativen zu PFAS-haltigen Produkten.
- Politischen Druck ausüben: Fordern Sie politische Maßnahmen zum Schutz vor PFAS.
Der Schutz vor PFAS ist eine gemeinsame Aufgabe von Herstellern, Politik und Verbrauchern. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten aktiv werden, um die Belastung mit PFAS zu reduzieren und so unsere Gesundheit und die Umwelt zu schützen.