PFAS-Problem: St. Galler Kantonsrat debattiert
Perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind in aller Munde. Die Chemikalien, die in vielen Produkten vorkommen, gelangen in die Umwelt und belasten das Grundwasser. Auch im Kanton St. Gallen ist das Problem gross. Am 29. September 2023 wird der St. Galler Kantonsrat über die weitere Vorgehensweise im Umgang mit PFAS debattieren.
Was sind PFAS?
PFAS sind synthetisch hergestellte Chemikalien, die wasser-, fett- und schmutzabweisend wirken. Sie werden in unzähligen Produkten verwendet, darunter:
- Verpackungen für Lebensmittel: z.B. für Pizza-Schachteln, Fast-Food-Verpackungen, Backpapier
- Textilien: z.B. Regenjacken, Outdoor-Kleidung
- Feuerwehrschäume: z.B. für Brandbekämpfung
- Kosmetika: z.B. in Lippenstift, Make-up
- Kochgeschirr: z.B. Teflon-Pfannen
Warum sind PFAS problematisch?
PFAS sind persistent, das heisst, sie bauen sich in der Umwelt nicht ab. Sie gelangen durch verschiedene Wege in das Grundwasser:
- Abwasser aus Haushalten und Industrie: Durch Abwasser von Waschmaschinen, Spülmaschinen, aber auch aus Industrieunternehmen
- Landwirtschaft: Durch den Einsatz von Klärschlamm als Dünger
- Brandbekämpfung: Beim Einsatz von Löschschaum
- Industrie: Durch die Produktion und Verwendung von PFAS-haltigen Produkten
Die Folgen der PFAS-Belastung sind besorgniserregend:
- Gesundheitliche Schäden: PFAS stehen im Verdacht, verschiedene Krankheiten wie Krebs, Leberschäden und Immunschwäche zu fördern.
- Umweltbelastung: PFAS reichern sich in der Nahrungskette an und können über den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln in den menschlichen Körper gelangen.
- Kosten: Die Sanierung von kontaminierten Grundwasserflächen ist sehr teuer.
Was passiert im Kanton St. Gallen?
Im Kanton St. Gallen gibt es verschiedene Standorte mit erhöhter PFAS-Belastung, darunter:
- Sankt Margrethen: Eine ehemalige Produktionsstätte der Firma 3M produzierte bis 2002 PFAS.
- Altstätten: In der Altstätter Kläranlage wurden in den letzten Jahren erhöhte PFAS-Werte gemessen.
- Weitere Standorte: Es wird vermutet, dass es auch an weiteren Standorten im Kanton zu PFAS-Belastungen kommen kann.
Der St. Galler Kantonsrat will nun Massnahmen gegen das PFAS-Problem ergreifen. Die Debatte am 29. September 2023 soll folgende Punkte klären:
- Überwachung und Kontrolle: Wie soll die Belastung mit PFAS im Kanton überwacht und kontrolliert werden?
- Sanierung: Wie sollen kontaminierte Gebiete im Kanton saniert werden?
- Prävention: Wie kann die weitere Belastung mit PFAS im Kanton verhindert werden?
Was kann jeder Einzelne tun?
- Verzicht auf PFAS-haltige Produkte: Achten Sie beim Kauf von Produkten auf die Kennzeichnung "PFAS-frei".
- Richtiges Entsorgen: Entsorgen Sie PFAS-haltige Produkte wie z.B. Teflon-Pfannen fachgerecht.
- Verantwortungsvolles Konsumverhalten: Setzen Sie sich für eine nachhaltige Produktion und den Schutz der Umwelt ein.
Die Debatte im St. Galler Kantonsrat ist ein wichtiger Schritt zur Bewältigung des PFAS-Problems. Es bleibt abzuwarten, welche Massnahmen der Kantonsrat beschliessen wird.